Andries Tunru | Marmor

Als Michelangelo seinen fünfeinhalb Meter hohen Marmorblock geliefert bekam - und wie der Blitzlieferant geflucht haben muss - wusste er: Mein Meisterwerk, der David, ist schon drin. Ich brauche nur das wegzuschneiden, was es nicht ist, und das Kunstwerk wird erscheinen. Andries Tunru tat es ihm gleich. Freudig und energisch meißelt er weg, was nicht wichtig ist. Er bricht das manchmal jahrhundertealte Gestein auf und hackt, hämmert und sägt, bis nur noch der Kern übrig bleibt. Nicht mit Meißeln und Hämmern, sondern mit den Werkzeugen, die er so gut beherrscht: messerscharfe Witze, spritzige Geschichten und verblüffende Improvisationen. Das autobiografische Marble ist Andries' bisher persönlichster Auftritt. Es handelt von einem fettscheuen Stiefvater, von Haushaltsgegenständen, die durch den Raum fliegen, und davon, dass er mit dem etwas verpfuschten "Federspiel" aufgezogen wurde. Die Aufführung erhielt ★★★★★ und wurde sogar von Theaterkrant mit dem "Critic's Choice" ausgezeichnet.

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